Urs Granacher hat an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg die Fächer Sportwissenschaft, Germanistik und Anglistik auf Lehramt an Gymnasien studiert. Nach seiner Promotion an der Universität Freiburg absolvierte er das zweite Staatsexamen am staatlichen Seminar für Didaktik und Lehrerbildung Freiburg. Es folgte die Post-Doc Phase an der Universität Basel mit Habilitation. Im Jahr 2011 wurde er auf die Professur für Trainingswissenschaft an die Friedrich-Schiller-Universität Jena berufen. Seit 2012 leitet Urs Granacher den Lehrstuhl für Trainings- und Bewegungswissenschaft an der Universität Potsdam. Seine Forschungsschwerpunkte umfassen die Themen Kraft und Krafttraining über den Lebensverlauf mit einem spezifischen Fokus auf das Krafttraining im Nachwuchsleistungssport. Er ist Projektleiter des Forschungsprojekts „Krafttraining im Nachwuchsleistungssport“ (KINGS-Studie; https://www.uni-potsdam.de/kraftprojekt/) und Vorsitzender der sog. PotAS-Kommission (Potenzialanalyse; https://www.potas.de/startseite.html) zur Neustrukturierung der Spitzensportförderung in Deutschland.
Im Rahmen des Forschungsprojekts Krafttraining im Nachwuchsleistungssport (KINGS-Studie) wurde ein konzeptionelles Modell zur Implementierung verschiedener Krafttrainingsformen im langfristigen Leistungsaufbau entwickelt und evaluiert. Dieses Modell ist insbesondere als Orientierungsgrundlage zur Auswahl geeigneter Krafttrainingsformen unter Berücksichtigung der individuell ausgeprägten Krafttrainingskompetenz und des (körperlichen) Entwicklungsverlaufs von Nachwuchsathletinnen und -athleten zu verstehen. Eine tiefergehende empirische Evaluation des Modells wurde im Rahmen der KINGS-Studie durchgeführt. Im Vortrag werden ausgewählte Forschungsergebnisse zur Überprüfung des konzeptionellen Modells mit Bezug zu den empfohlenen Trainingsformen und der Entwicklungsphase der Nach-wuchsathletinnen und –athleten vorgestellt. Im Speziellen wird dabei auf die Wechselwirkung von Krafttraining mit anderen Trainingsformen (d. h. Gleichgewichtstraining, sportartspezifisches Training, Ausdauertraining) zur Entwicklung der sportlichen Leistungsfähigkeit eingegangen.